Donnerstag, 11. Juni 2009
Nichtwähler sollten bestraft werden?
Die Nachrichten heute, ließen mich ehrlich gesagt etwas „sprachlos“ zurück. Dort konnte ich doch wirklich lesen, dass sich ein SPD Politiker über die mangelnde Wahlbeteiligung in der Art aufgeregt hat, dass er am liebsten ein Wahlpflicht einführen würde und es gerne sehen würde, wenn „Nichtwähler“ mit einem Bußgeld in Höhe von 50 Euro belegt werden.

Da kommt mir doch gleich der Gedanke, wie definiert man eigentlich den Begriff Wahl?
Im Wörterbuch steht Sinn gemäß: Wahl= „Entscheidung für eine von mehreren Möglichkeiten.“

Wenn man das jetzt wörtlich nimmt, wäre eine Wahlpflicht wohl logisch und gerechtfertigt.
Doch leider hat der Mensch in der Vergangenheit schon bewiesen, dass, wenn er wählen soll, welchen Finger man ihm abschneidet, auch gerne mal verzichtet, weil ihm keine seiner Wahlmöglichkeiten sonderlich angenehm erscheint.
Natürlich kann man eben diesen Menschen dazu zwingen, eine Entscheidung zu treffen und mit an Sicherheit Grenzender Wahrscheinlichkeit, wird er das „kleinere“ Übel wählen.
Aber will sich ein Politiker wirklich auf die Fahnen schreiben, dass er sein Amt bekleidet, weil er das „kleinere Übel“ war?

Wenn dem wirklich so ist, dann sehe ich den demokratischen Staat Deutschland schon jetzt in Trümmern.

Die Logische Überlegung und somit die Fragestellung, die sich aus einer mangelnden Wahlbeteiligung ergibt müsste doch demnach lauten: Warum beteiligen sich immer weniger wahlberechtigte Bürger an den Wahlen?
Könnte es demnach daran liegen, dass der Wähler als solches nicht mehr weiß, für welches Übel er sich entscheiden soll und somit lieber gar nichts wählt?

Jeder Politiker, der diesen Text liest, möchte mir an dieser Stelle doch mal bitte eine einzige Frage beantworten:

Warum sollte ich zur Wahl gehen?

Bitte keine Antworten wie: Um den radikal Rechten oder Linken einen Wahlerfolg zu verhageln. Das ist nun wirklich kein Grund zur Wahl zu gehen!
Wenn man ehrlich genug ist, wird man ziemlich schnell fest stellen, dass es für immer mehr Menschen keinen „guten“ Grund gibt zur Wahl zu gehen, da nahezu jede Partei und die Meisten Politiker schon lange nicht für die Hoffnung steht, dass sich in diesem Land irgend etwas zu ihren Gunsten verändert. Ganz im Gegenteil!
Wahlversprechen werden gebrochen, während Unehrlichkeit und Korruption immer offensichtlicher werden.

Die Institution, Partei oder was auch immer, die es schafft, diese Verdrossenheit von den Wählern zu nehmen, ihnen wieder Hoffnung auf eine bessere Zukunft gibt, oder wenn man es ganz einfach ausdrückt, es schafft, Menschen für ihre Sache zu begeistern, werden Dinge wie Wahlverdrossenheit und mangelnde Wahlbeteiligung kein Thema mehr sein.

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